Nachdem das Abhalten des Pfingstmarktes ab dem Jahre 1849 – 1853 in der Chronik nachgewiesen werden konnte und nachdem man davon ausging, dass die „Burschenschaft“ und die Institution „Zeche“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts (wie auf der „Burschenfahne“ festgehalten 1894) entstanden sind, tauchten jetzt neue Daten auf.
Johann Christoph Menckel war ein Urgroßvater von Bierbrauer Adolf Böhle und im Zuge des Erbganges war sein Tage- und Kassenbuch im Hause Schneider, Landesstraße 16, gelandet. Ihm gehörte das Haus in der Frankenberger Straße 9 und in der Adolf-Müller-Straße 2.
Im Hause Frankenberger Str. 9 betrieb er eine Gastwirtschaft und einen Gemischtwarenladen. Er handelte mit landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere mit Hafer und Hammeln. Er erledigte Fuhren mit Holz und Mist und hatte außerdem einen Vorspann, mit dem er den Fuhrleuten die Berge hinauf bis Medebach, Rhadern oder sogar bis Korbach geholfen hat. Zeitweise war er Ratsherr, so zum Beispiel, als 1830 die Sachsenberger ihr Jagdrecht gegen die fürstliche Verwaltung erfolgreich verteidigten.
In seinem Tage- und Kassenbuch, das er ab 1784 führte lesen wir, dass er seiner Magd Anna Elisabeth Schreck im Jahre 1788 oder 1789 auf dem Pfingstmarkt 18 Silbergroschen und seinem Knecht Jakob Schmidt auf Sonntag nach Pfingsten im Jahre 1791 drei Reichsthaler gegeben hat, damit er die „Zeche bei den Burschen bezahlen konnte“.
Dann folgen noch weitere Eintragungen, die den Pfingstmarkt betreffen. Besonders interessant ist eine Notiz aus dem Jahre 1818, wo er einem namentlich nicht genannten Kunden im Zuge einer mehrjährigen Abrechnung aufgeschrieben hat, dass er ihm auf dem Pfingstmarkt ("bar auf der Phrase") 5 Reichsthaler gegeben hat. Demnach ist zu dieser Zeit der Pfingstmarkt bereits auf dem Pfingstrasen ("Pfingstphrase") gefeiert worden.
Im Jahre 1820 hat er buchene und eichene Bohlen zu 4 Scheiben auf Pfingsten geliefert. Also ist damals schon auf Scheiben geschossen worden. Im Jahr 1826 hat er auf Pfingsten in die Hütte feinen Schoppen Rumm für 12 Mgr. in Rechnung gestellt.
Somit sind die Hütten (Linden-überdachte Sitzplätze) offenbar damals schon in Betrieb gewesen.
Diesen Bericht verdanken wir Ludwig Artzt. Dank seiner Nachforschungen können wir davon ausgehen, dass es die Burschenschaft schon im Jahre 1791 gegeben hat. Erst im Jahre 1894 wurde die Gemeinschaft der Burschen durch die Anschaffung einer Burschenfahne gefestigt. Ein genaues Datum über die Gründung der Burschenschaft kann leider nach wie vor nicht ermittelt werden.