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Das alte Sachsenberger Rathaus war 1585 unter Bürgermeister Johannes Gerhardt erbaut worden und brannte beim großen Stadtbrand von 1889 ab.

Über die Planung und den Bau existieren keine Unterlagen mehr. Womöglich waren sie im Rathaus gelagert und verbrannten mit diesem.

Noch wenige Jahre vor dem Stadtbrand war zum 300-jährigen Bestehen des Bauwerks die Nordseite neu verputzt, die Balkeninschrift weiß gestrichen und ein neues Eingangstor eingesetzt worden.

Das schmucklose Nachfolgebauwerk wurde bereits 1892 an Stelle des abgebrannten Rathauses erbaut. Es war bis zur Gründung der Stadt Lichtenfels im Jahr 1971 Sitz des Sachsenberger Bürgermeisters und befindet sich heute in Privatbesitz.

Die hier abgebildeten Fotos wurden von Ludwig Bickell, dem ersten hessischen Denkmalpfleger, zwischen 1885 und dem Brand von 1889 angefertigt. Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Bildarchivs Foto-Marbug.

Die Südseite mit dem Brunnenhaus >>
Diese Aufnahme zeigt die Südseite und das Brunnenhaus, das zusammen mit dem Rathaus abbrannte.

 


Die Aufnahme belegt, dass auch auf der Südseite eine Balkeninschrift vorhanden war.

 

 

 

 

 


<< Das Eingangstor
Das Foto zeigt die Inschrift über dem Tor und einen Teil der Inschrift auf dem Balken.


Die Ausführung
Der 3-geschossige Fachwerkbau war in Eiche ausgeführt. Das Gebäude wurde von 8 kleinen Türmchen und einem Hauptturm geschmückt, auf dem die Wetterfahne mit dem Stadtwappen wehte. Der Grundriss betrug ca. 14x10 Meter und die Geschoßhöhen 3,50, 2,90 und 2,50 Meter.

Erdgeschoss: Hier befand sich die Eingangshalle, in der auch 100 lederne Feuerlöscheimer sowie vermutlich die Löschspritzen aufbewahrt wurden. Die Registratur beherbergte sämtliche Urkunden der Stadt, darunter welche, die aus dem 14. Jahrhundert stammten sowie eine Statue des heiligen Lukas. Im Ratszimmer wurden die Gemeinderatssitzungen und kleinere Versammlungen abgehalten. Der Gefängnisraum hatte ein vergittertes Fenster zur Adolf-Müller-Strasse hin.

Erstes Geschoss: Großer Saal für Versammlungen und Feste sowie ein Nebenraum, in dem bei Festen die Wirtschaft untergebracht war.

Zweites Geschoss: Bodenraum (Speicher) zur Lagerung der Magazinfrucht sowie ein weiterer Gefängnisraum mit Folter.

Texte und Informationen basieren auf den “Sachsenberger Handschriften” von Erich Mees.